Das Schwierigste in der Vorbereitung war die Auswahl sowohl an landeskundlichen Material für den Deutschunterricht in Australien als auch kleinere Gastgeschenke. Die Vorbereitung führt zwangsläufig zu der Frage, was denn nun eigentlich typisch Deutsch sei. Gerade das Deutsche ist aber eher lokal und divers als einheitlich und national zu finden. Die unterschiedlichen Esstraditionen – genannt sei hier nur der Weißwurstäquator, der etwa im Bereich des Mains verläuft – und Mentalitäten sind wunderbare Beispiele.
Natürlich ist es Material der deutschen Jugendpopkultur, die ich für den Unterricht in Australien mitbringe. Neben der „Bravo“ sind es Filme und moderne Musik. Unter den Filmen sind besonders viele mit Till Schweiger in der Hauptrolle. Nein, es war nicht Till Schweiger, sondern eher die Tatsache, dass Filme mit ihm häufig englische Untertitel haben, die zu der Filmauswahl geführt haben. Denn bei weitem sind es nur wenige Filme, die mit englischem Untertitel in Deutschland erworben werden können. Im Bereich der Musik sind es neben „Samy Deluxe“ die „Sportfreunde Stiller“, „Madsen“ und „Tokio Hotel“, die von mir als „typisch deutsch“ eingeschätzt wurden.
Mitgenommen wird neben Werbung, Kochrezepten, deutschen Gesellschaftsspielen, Berliner Mauerstücken auch deutsches Material über Australien. Was seltsam klingt ist durchdacht. Gerade der Kulturvergleich ist das Interessante der Landeskunde. Was nehmen die Deutschen eigentlich über Australien wahr und wie wahr ist es? Tourismusprospekte aber auch Auszüge aus englischen Lehrbüchern zum Thema Australien wurden von mir zur Mitnahme – teils in digitaler Form – ausgewählt. Man müsste mehr mitnehmen aber bei 23 Kilo Höchstgepäck bleibt nur eine Auswahl.